Holger Holzer/SP-X - 13. Oktober 2015, 12:10 Uhr - 4x4 Allrad NEWS
30 Jahre beheizbare Frontscheibe - Schneller Durchblick auch vorne
Schluss mit Eiskratzen: Vor drei Jahrzehnten kam die erste moderne Frontscheibenheizung auf den Markt. Wirklich durchgesetzt hat sie sich aber nie.
Das Prinzip der Windschutzscheibenheizung ist das gleiche wie bei der Heckscheibe: Elektrischer Strom wird durch Drähte geleitet, die sich daraufhin erwärmen und Eis tauen oder kondensierte Flüssigkeit verdampfen lassen. Allerdings sind die Drähte vorne immer in die Scheibe eingelassen und zudem deutlich dünner ausgeführt als hinten, um die Sicht des Fahrers nicht einzuschränken. Mancher fühlt sich trotzdem durch die feinen Linien im Glas irritiert, vor allem bei Dunkelheit. Andere stört das nicht, sie loben das schnelle Abtauen.
Besonders teuer ist die Technik nicht, im Kleinwagen Fiesta bietet Ford sie etwa für 200 Euro an. Trotzdem hat sie sich nie so richtig durchgesetzt. Zu haben war sie früher bei Jaguar, Volvo und Land Rover, in der Zeit, als die Marken zum Ford-Konzern gehörten. Auch Renault hatte sie einige Jahre im Programm. Heute ist sie jedoch außer bei Ford kaum mehr zu bekommen. Volkswagen immerhin bietet ein eigenes System an, bei dem statt Heizdrähte transparente Heizelemente eingesetzt werden (340 Euro im VW Golf).
Bei allen Vorteilen kann die per Draht beheizte Frontscheibe auch Nachteile haben. Zumindest bei frühen Generationen gab es Probleme mit dem Handyempfang und der Satellitenverbindung des Navis. In Ländern mit Mautsystemen sorgen die ins Glas eingelassenen Drähte manchmal für Ärger mit den kleinen Onboard-Funkboxen zur Gebührenabrechnung.
Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto NEWS wurde von Holger Holzer/SP-X am 13.10.2015, 12:10 Uhr veröffentlicht.
