ALLRAD-NEWS

Ralf Schütze - 18. März 2016, 13:02 Uhr - 4x4 Allrad NEUHEITEN

Ford Ranger: Neustart für den Marktführer

Seit seinem Debüt 2011 hat sich der Pick-up Ford Ranger zum Bestseller hochgearbeitet: Jeder dritte in Deutschland zugelassene Pritschenwagen war 2015 ein Ranger. Jetzt legt Ford nach mit frischem Design, mehr Ausstattung und sparsameren Motoren. Zu haben ist der Neue ab 27.846 Euro für das Einstiegsmodell Ranger XL mit 4x2-Heckantrieb.

Besonders praktisch und vielseitig müssen Pick-ups sein, um die immer vielfältigeren Anforderungen an die exotische Fahrzeug-Gattung zu erfüllen. Der gerade aufgefrischte Ford Ranger soll dies mit drei Kabinen-Varianten stemmen: Einzelkabine mit zwei Türen und Sitzen, Extrakabine mit zwei Doppelflügeltüren und 2+2 Sitzen sowie Doppelkabine mit vier Türen und fünf Sitzen. Angenehm: Alle Ranger-Varianten sind in Deutschland steuergünstig als Lkw homologiert.

Aber Lifestyle-Laster müssen auch zunehmend komfortabel sein. Hier trumpft der Ford Ranger unter anderem mit dem Connectivity-Entertainment-System "Ford Sync2", einem Fahrspur-Assistenten und einem adaptiven Tempomaten auf. Derartige Pkw-Komfortmerkmale passen auch damit zusammen, dass der neue Ranger mit Doppelkabine als erster Pick-up fünf Sterne im Euro-NCAP-Crashtest erringen konnte. Außerdem werden alle Ranger mit modifiziertem Start-Stopp-System und der elektrischen Servolenkung "EPAS" ausgeliefert.

Zu den praktischen Seiten von Fords Marktführer gehört der um bis zu 17 Prozent gesunkene Verbrauch seiner drei TDCi-Dieselmotoren. Die Palette beginnt beim 2,2-Liter-Vierzylinder mit 96 kW/130 PS oder 118 kW/160 PS. Für maximale Performance steht außerdem ein 3,2-Liter-Fünfzylinder-TDCi mit 147 kW/200 PS zur Wahl. Die Anhängelast des Ranger reicht je nach Motorisierung von 1,6 bis 3,5 Tonnen.

Wir fuhren die mittlere Motorisierung Ford Ranger 2.2 l TDCi mit nun 118 kW/160 PS statt bislang 110 kW/150 PS. Laut Norm begnügt sich dieser Antrieb mit 7,0 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Das 160-PS-Modell wird nur mit zuschaltbarem Allradantrieb geliefert, geschaltet wird mit manuellem Sechsgang-Getriebe oder Sechsgang-Automatik. Von den drei Kabinenversionen stehen Extra- oder Doppelkabine zur Wahl. Angenehm bemerkbar in Fahrt macht sich die elektrische Servolenkung "EPAS": Sie ist beim Rangieren angenehm leichtgängig, bei hohem Tempo hingegen relativ direkt und sehr präzise. Da EPAS ohne herkömmliche Servopumpe auskommt, senkt es den Verbrauch um bis zu drei Prozent. Der Motor stemmt sein maximales Drehmoment bereits bei 1.500 - 2.500/min auf die Antriebsräder, das ermöglicht schaltfaules Fahren und ist hilfreich im Gelände.

Die Antriebseinflüsse des Allradantriebs sind auf Asphalt relativ stark spürbark, vor allem bei vollem Lenkeinschlag. Hier merkt man, dass der Ranger auf extreme Geländegängigkeit ausgelegt und der Allradmodus in erster Linie dafür gedacht ist. Auf guten Straßen wird man eher verbrauchsgünstig mit Heckantrieb fahren. Stark punkten kann der 2.2 l TDCi in der 160-PS-Version mit 3,5 Tonnen Anhängelast. Ausgerechnet an dieser Stelle stellt jedoch Ford fest, wie sehr sich derzeit die Pick-ups Richtung Lifestyle bewegen: Immer weniger Ranger werden mit Anhängerkupplung geordert - dienen also nicht in erster Linie als Zugfahrzeug, sondern eher zum Transport von Freizeitvehikeln wie Quads. Nicht ganz so lifestylig fällt allerdings auch beim neuen Ranger der Innenraum aus. Hier hätte etwas mehr Soft-Touch-Kunststoff statt großflächig harter Materialien nicht geschadet.

Wenn es sein muss, besticht der neue Ranger offroad mit hervorragenden Werten. Die 4WD-Versionen des Ford Pick-ups bieten die drei Modi Heckantrieb (H2), Allradantrieb "high range" (4H), anwählbar bis 120 km/h über einen Drehknopf in der Mittelkonsole, sowie die Untersetzung "low range" (4L). Damit lassen sich selbst extreme Geländepassagen bewältigen - beispielsweise durch bis zu 80 Zentimeter tiefes Wasser. Die Bodenfreiheit liegt bei 23 Zentimeter. Außerdem beträgt beim Ranger der Böschungswinkel 28 Grad vorne und 25 Grad hinten.

Der optisch deutlich aufgewertete Ford Ranger bietet eine Vielzahl an Ausstattungsoptionen, die man von der als puristisch geltenden Kategorie Pick-up kaum erwarten würde. Dazu zählen: Das Kommunikations-System Sync2 mit 8-Zoll-Touchscreen und Notruf-Assistent, Spurhalte-Assistent, adaptiver Tempomat mit Auffahrwarnsystem, das elektronische Stabilitätsprogramm ESP samt Überschlag-Schutzsystem, Bergan- und -abfahrassistent, adaptive Lastkontrolle und schließlich ein Sicherheits-Bremsassistent. Wer bei all diesen Optionen zugreift und neben der 200 PS starken Spitzenmotorisierung auch die Top-Ausstattung "Wildtrak" wählt, kann den Preis für den Ford Pick-up in lichte Höhen treiben: 44.833,25 Euro kostet der Über-Ranger mit Vollausstattung. Weiteres Indiz für den aktuellen Trend in Richtung Lifestyle: Rund 60 Prozent der Ford-Pick-ups werden mit der Topmotorisierung bestellt.

Ralf Schütze/mid

Technische Daten Ford Ranger 2.2 l TDCI Extrakabine 4x4:
Pick-up mit Extrakabine, zwei Doppelflügeltüren und 2+2 Sitzplätzen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Metern: 5,28/1,86/1,70/3,22, Leergewicht 2.191 kg, max. Zuladung: 1.109 kg, Ladefläche Länge: 1,85 m, Breite: 1,56 m , Anhängelast: 3,5 t.

Motor: Vierzylinder-Turbo-Diesel, Hubraum: 2.198 ccm, Leistung: 118 kW/160 PS bei 3.200/min, maximales Drehmoment: 385 Nm bei 1.500 - 2.500/min, 6-Gang-Handschaltung, Vmax 175 km/h, Beschleunigung 0 bis 100 km/h: k.A., Normver-brauch: 7,0 Liter Diesel je 100 km, CO2-Ausstoß: 184 g/km, Preis: ab 33.260,50 Euro

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto NEUHEITEN wurde von Ralf Schütze am 18.03.2016, 13:02 Uhr veröffentlicht.